Das leidige Thema Sattel..

Das leidige Thema Sattel...

Fragt man 5 Leute, bekommt man 6 Meinungen, wenn es um die Sattelpassform geht. Meine Kunden wissen dass ich hier gerne mit dem "CarolaPad" arbeite. So können Druckspitzen auch für den Laien sichtbar gemacht werden. 

Heute möchte ich mal 3 grundsätzliche Dinge zu Sätteln beschreiben, welche IMMER gültig ist. 


1.  Die Bewegung des Schulterblatts muss ungestört möglich sein

Der Sattel sollte niemals den Bewegungsradius des Schulterblatts einschränken. Es MUSS immer hinter der Schulter gesattelt werden (gerade viele Westernsättel werden zu weit vorne gesattelt; es entsteht eine "Halssattelung"; nicht selten kommt es dann zu Umfangsvermehrungen im Schulterbereich oder Schulterlahmheiten). Der Sattel darf auch in der Bewegung nicht auf die Schulter rutschen.


2. Länge des Sattels 

Die Faustregel: "Der Sattel sollte nicht länger als bis zur 18. Rippe reichen."

Hierbei ist es wichtig, dass der Druck sich nicht in die Lendenwirbelsäule verlagert (es ist nicht schlimm, wenn der Sattel etwas länger ist, so lange der hintere Teil nicht als Auflagefläche dient -> bei vielen kurzen Pferden mit Westernsattel der Fall)


3. Schulterfreiheit

Kommt Druck auf den Sattel, muss man dennoch mit der Hand locker unter dem vorderen Ende des Sattels entlang fahren können. Bleibt man mit der Hand an einer Stelle hängen, passt der Sattel definitiv nicht, und drückt auf die vordere Rückenmuskulatur, was diese atrophieren lässt.


Das sind schon mal ein paar Grundpfeiler, mit denen ihr die meisten unpassenden Sättel erkennen könnt. Das "Feintuning" muss dann ein gewissenhafter Sattler übernehmen.


Leider sehe ich im täglichen Therapeutenalltag noch viel zu viele Pferde mit unpassenden Sattel.

Leute, vertraut nicht blind darauf, dass der Sattel passt ! Reaktionen bei Druck mit den Fingern in der Sattellage (Einknicken, Ohren anlegen, beißen oder treten), Ohren anlegen, Unruhe beim Satteln oder weggedrückte Rückenmuskulatur in der Sattellage (typisches Phänomen von "Pferderücken passt sich dem Sattel an", tiefe Kuhlen hinter dem Schulterblatt) sind immer ein Indiz dafür, dass der Sattel nicht passt.


Probleme die durch Satteldruck entstehen, lassen sich mit Physiotherapie oder Osteopathie so lange nicht beheben, wie die Ursache (der unpassende Sattel) nicht behoben ist. 

Daher schaue ich mir bei Bedarf auch immer den Sattel mit an !


Bei Fragen oder Ungewissheit zur Sattelpassform meldet euch gerne bei mir ! Zusammen suchen wir nach einer Lösung !

Bemerkung: Die Zeichnung ist anatomisch nicht Korrekt (an mir ist leider kein Zeichner verloren gegangen)  Anhand von Fotos kann man keinen Sattel beurteilen. Das Foto soll nur als Veranschaulichung dienen.
Bemerkung: Die Zeichnung ist anatomisch nicht Korrekt (an mir ist leider kein Zeichner verloren gegangen) Anhand von Fotos kann man keinen Sattel beurteilen. Das Foto soll nur als Veranschaulichung dienen.