Die Hauptarbeit des Therapeuten

Was ist eigentlich meine Hauptarbeit als Therapeut am Pferd ?

Vielen werden jetzt denken: verspannte Muskulatur und Blockaden lösen, dafür holen wir sie ja.

Aber nein....es ist die beratende und aufklärende Tätigkeit. Und das ist gleichzeitig auch der zehrende Teil. 


Immer wieder erklären warum manche Dinge so nicht funktionieren können oder Sachen nicht gemacht werden dürfen. An manchen Tagen denke ich mir, wie viel einfacher es wäre das Ganze einfach als "wir drücken hier und dann läuft das Pferd wieder" oder "ihr müsst unbedingt das Futter von mir füttern, das löst die Probleme" zu verkaufen, so wie das Andere tun.

In meinen Augen aber, ist das nicht die Aufgabe eines guten Therapeuten. Vielleicht steche ich gerade mit dieser Einstellung immer wieder aus der Masse heraus, wie ich immer öfter höre. Ich bin weder Marken gebunden noch bekomme ich Provision für irgendetwas an meiner Arbeit.

Selbstverständlich habe ich Produkte, von denen ich überzeugt bin und die ich gerne empfehle. Ein Verkäufer bin ich allerdings nicht und möchte ich nicht sein.

Ich möchte das ihr ein Gefühl für das Lebewesen Pferd entwickelt....weil Haltung, Fütterung, Reitweise und Co. so wichtig sind....unsere Pferde sind keine Autos bei denen wir einfach die Reifen wechseln, oder, im Fall des Pferdes, etwas am Muskel oder Knochen drücken und es funktioniert wieder so wie wir das wollen. Und warum ?

Weil Blockaden und Verspannungen nicht die Ursache allen Übels sind. Wenn das Pferd mit unpassenden Sattel schlecht geritten wird, sind Blockaden die logische Schlussfolgerung, aber nicht die Ursache. 


Eine erfolgreiche Therapie besteht immer aus der aktiven Therapeutenarbeit am Pferd aber vor allem aus dem passiven (beratenden) Teil. Und dazu gehört es manchmal, auch etwas an sich selbst als Besitzer und seiner Einstellung zum Pferd/Haltung/Reitweise/Fütterung usw. zu ändern. Nur so kann man auf lange Sicht Probleme sinnvoll bekämpfen.