Physiotherapie/Osteopathie und Stoffwechsel

Zum Ende des Urlaubs mal ein paar Worte zum Thema Physiotherapeutische/Osteopathische Behandlung und Stoffwechsel...oder warum ein Puzzle manchmal aus sehr vielen Teilen besteht.


Nicht selten gibt es Pferde die augenscheinlich ein Problem im Bewegungsapparat haben (Schiefe etc.). In der Behandlung fällt auf, dass die Pferde keine "gängigen" Blockaden haben, auf die man mit dem Finger zeigen kann und als "DAS" Problem definieren kann. Vielmehr ist die Muskulatur von vorne bis hinten sehr fest und die Pferde insgesamt spannig.

Behandelt man nun z.B. physiotherapeutisch, osteopathisch oder manuell kann dies zu einer kurzen Verbesserung mit gleich anschließender Verschlechterung führen.


Das liegt keineswegs an einer "schlechten Behandlung". Vielmehr liegt es daran, dass gerade bei diesen Pferden oft der Stoffwechsel ein Problem ist. 

Durch die Behandlung lösen wir Blockaden und Muskelverspannungen - es soll frischer Sauerstoff in die Zellen und der alte Abfall aus den Zellen, damit die gesunde Muskelfunktion wieder hergestellt wird...

Und hier haben wir das Problem. Wenn der Stoffwechsel aus welchen Gründen auch immer (Mineralhaushalt, "Übersäuerung" usw.) nicht richtig arbeitet, lösen wir zwar kurzfristig die Blockaden & Verspannungen; aber der alte "Abfall" der durch die ursprüngliche Blockade entstanden ist, wird nicht abtransportiert und setzt sich erneut fest, was zu einer neuen Verspannung und Blockade führt.

Ein Teufelskreis entsteht, aus dem man auch mit etlichen osteopathischen oder physiotherapeutischen Behandlungen nicht raus kommt.


Und hier liegt jetzt der Unterschied zwischen "Behandlung" und Behandlung.

Man kann jetzt zig physiotherapeutische, osteopathische oder auch chiropraktische Maßnahmen ergreifen, die alle keine langfristige Änderung bringen würden - außer einen leeren Geldbeutel.

Bei ausbleibenden positiven Veränderungen ist es daher wichtig, zuerst ein Auge auf den Stoffwechsel zu werfen und wieder richtig in Gang zu bringen und sich dann nochmal den Bewegungsapparat anzuschauen. Oftmals sind die ursprünglichen Probleme dann schon sehr viel weniger. 


Ohne gut funktionierenden Stoffwechsel keine gesunde Muskelarbeit oder Muskelaufbau und somit kein leistungsfähiges Pferd. 

Alles ist miteinander verknüpft und oftmals reicht es nicht, nur an einer Stellschraube zu drehen.